Die Aufgabe der Station ist die Vor-Ort-Betreuung der Fauna-Flora-Habitate FFH 13 „Ems“ und FFH 45 „Untere Haseniederung“. Welche speziellen Aufgaben in den Rahmen der Vor-Ort-Betreuung unserer Station fallen, können Sie in den folgenden Unterpunkten erfahren.

@Foto: Jan Lammers

Kartierungen / Vorher-Nachher-Analysen

Innerhalb unserer Gebietskulisse führen wir umfangreiche Kartierungen der aquatischen Fauna durch, mit besonderem Fokus auf Fische. Die Elektrobefischung der Gewässer ist in den meisten Fällen die akkurateste und schonendste Kartierungsmethode der Fischfauna. Hierbei werden die Fische kurz betäubt, die Arten bestimmt, gemessen und dann lebendig entlassen. So können wir wertvolle Habitate und Defizite in der Fischzusammensetzung identifizieren. Des Weiteren kann man über ein Langzeitmonitoring Entwicklungen beobachten und darauf reagieren, falls Auffälligkeiten in der Artenzusammensetzung auftreten.

Unsere Elektrobefischungen sind auch hinsichtlich sogenannter Vorher-Nachher-Analysen wichtig, wenn wir Renaturierungs- oder Revitalisierungsmaßnahmen umsetzen. Dabei wird vor dem Eingriff die Fauna kartiert und mit der Fauna nach der Maßnahmenumsetzung verglichen (z.T. über mehrere Jahre). Mit diesem Vergleich lässt sich kontrollieren, ob Maßnahmen erfolgreich waren und wichtige Rückschlüsse für zukünftige Maßnahmen können daraus gezogen werden.

Wer uns mal über die Schultern schauen will, kann sich diesen Beitrag von dem Sender emsTV angucken.

Elektrobefischungen werden bevorzugt im Frühjahr bzw. im Spätsommer/Herbst durchgeführt

Insektenkartierungen gehören natürlich auch zu unseren Aufgaben, weil viele Larvenstadien im Wasser leben. Fotos: © Jan Lammers, Stefan Wobken, Marko Meyer, Marlon Braun

Pläne / Beratung / Öffentlichkeitsarbeit

Ein weiterer Pfeiler unserer Arbeit besteht darin, unsere gesammelten Daten, Erfahrungen und das Wissen in Erhaltungs- und Entwicklungspläne einfließen zu lassen, sowie verschiedenste Behörden fachlich zu beraten. Unser gebiets- und aufgabenbezogenes Wissen teilen wir weiterhin mit der Öffentlichkeit, um damit über Erfolge und Probleme aufzuklären. Außerdem beraten und unterstützen wir Verbände, Vereine und Naturschutzprojekte mit unserem Knowhow.

Fotos: © Phillip Roser, Thomas Korte, Marlon Braun, EDVS Lathen

Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen

Wir sehen es als unser Ziel an, in unserem Betreuungsgebiet (semi-) aquatische Naturräume zu erhalten und zu schaffen, die den Anforderungen heimischer Artengemeinschaften entsprechen, um damit die Bestände bedrohter Arten nachhaltig zu fördern.

Fotos: Flache Nebengewässer als Auenlebensräume in der Ems. © Helmut Felthaus (Tierrettung Emsland), Marlon Braun

Foto: Überfluteter Graben als Auenlebensraum in der Hase. Die Wellen im Mittelpunkt des Bildes stammen von laichenden Fischen. © Marlon Braun

Fotos: Sohlabsturz und Rückstauklappe in der Ems. Unüberwindbare Hindernisse für die meisten aquatischen Organismen. Im Vergleich eine Sohlgleite. © Marlon Braun

Artenhilfsmaßnahmen

Zusammen mit den entsprechenden Behörden und den lokalen Akteuren vor Ort kümmern wir uns darum, dass geeignete Lebensräume entstehen oder aufgewertet werden und führen darüber hinaus Initialmaßnahmen durch. Dies soll selten gewordenen Arten helfen, sich wieder zu etablieren. Durch regelmäßige Kontrollen werden wir feststellen können, ob z.B. Fische sich wieder in dem Lebensraum vermehren und stabile Populationen entwickeln.

Bitterlinge (FFH-Art) aus einem neu geschaffenen Altarm der Hase. Foto: © Marlon Braun

Maßnahmen zur Verbesserung der Erlebbarkeit von Natur und Landschaft

Foto: © Fritz Heinrich Feldhege, Maike Hoberg

Dokumentation von Landschaftsveränderungen

Foto: © Fritz Heinrich Feldhege, Maike Hoberg